Autor: Mike

  • Gedanken zum Sinn oder Unsinn von Schonhaken

    Angeregt über die aktuelle Vorschrift, am hiesigen Forellenbach nur
    noch Schonhaken beim Spinnfischen verwenden zu dürfen, möchte ich nun einige meiner Gedanken zu diesem
    Thema mit Euch teilen:

    Sinn und Zweck dieser Vorschrift soll sein, den Fisch schneller und schonender Abhaken zu können.
    Verletzungen sollen entsprechend (Dank des fehlenden Widerhakens) vermieden und untermaßige Fische
    wieder schneller zurück gesetzt werden können. An sich eine sehr löbliche Idee und in der Theorie auch
    nachvollziehbar.

    Die Vorschrift gilt übrigens für Spinnfischer und Fliegenfischer!
    Und genau hier liegt, meiner Meinung nach, das Problem – beide Angeltechniken werden über einen Kamm
    geschoren, obwohl Gerät und Köder sich in ihren Eigenschaften stark von einander unterscheiden.

    Fangen wir mit dem Fliegenfischen an:
    Die Köder, d.h. die künstliche Fliege, die Nymphe oder der Streamer, sind i. d. R. sehr leicht. Ein
    gehakter Fisch wird so seine Schwierigkeiten haben den kleinen und leichten Köder abzuschütteln.
    Trotzdem muss die Schnur natürlich dauerhaft unter Spannung stehen und der Fisch möglichst schnell
    gelandet werden. Wenn die Forelle plötzlich „explodiert“, puffert die weiche Fliegenrute die
    Kopfstöße gut ab, die Gefahr das der Haken ausschlitzt, ist somit recht gering.
    Mein Fazit: Schonhaken sind für Fliegenfischer, auch an sauerstoffreichen Gewässern mit
    entsprechend sehr lebhaften Forellen, eine sinnvolle Idee.

    Wie sieht es nun aber beim Spinnfischen aus?
    Als Kunstköder werden zumeist Spinner und Wobbler verwendet. Hierfür darf die Rute nicht zu weich sein,
    da die o. g. Köder einen gewissen Druck aufbauen, der Rutenblank sich sofort krümmen würde und eine
    kontrollierte Köderführung nicht mehr möglich wäre. Erst recht beim Jiggen mit kleinen Gummifischen oder
    Twistern kann für viele der Blank nicht hart genug sein um diese Köder effektiv einzusetzen. Von einer
    weichen Rute ist unser Equikment also meistens weit entfernt!
    Was bedeutet das beim Drill? Da die Köder für das Spinnfischen wesentlich schwerer sind als die für die
    Fliegenfischerei, fällt es der Forelle natürlich auch viel leichter sie wieder abzuschütteln. Erst recht
    darf entsprechend die Schnur beim Spinnfischen nach dem Anbiss nicht eine Sekunde ohne Spannung sein,
    der Fisch muss regelrecht überrumpelt und so schnell wie möglich gelandet werden. Wenn der Fisch während
    des harten Drills nun doch plötzliche Fluchtversuche startet, sind die meisten Ruten zu hart um diese
    Aktionen abzupuffern – ein Ausschlitzen des Hakens ist in vielen Fällen vorprogramiert!
    Wenn man sich diese Tatsachen einmal bewusst macht, muss man leider zu dem Schluß kommen das
    die Nutzung von Schonhaken beim Spinnfischen in der Realität nicht wirklich schonender ist.

    Fazit:
    Ich persönlich würde eher dazu neigen die Nutzung von Drillingshaken (welche wirklich oft kaum ohne
    größere Verletzungen zu entfernen sind) zu Untersagen und statt dessen die von Einzelhaken (aber mit
    Widerhaken) zu fordern. Wenn man sich mal die auf den Markt erhältlichen Einzel-Austauschhaken ansieht,
    wird man auch feststellen das die Widerhaken mittlerweile so klein geworden sind, das sie zwar den Fisch
    halten – aber trotzdem auch wieder schnell und ohne Verletzung entfernt werden können.
    Lässt der Pächter des Gewässers nicht mit sich reden, dann fischt zumindest mit einer leichten Rute mit
    parabolischer oder progressiver Aktion und verwendet am besten zusätzlich Monofile, bzw. Fluorocarbon
    -Schnüre. Diese puffern, Dank der höheren Dehnung, die Fluchtversuche der Forelle zusätzlich ab. Ich
    fische aktuell auf Bachforelle eine Greys G-Lite Spin (WG 3-15 Gramm), mit einer Daiwa Ballistic 2000
    (bespult mit 0,20er Climax Synergy – einer FC beschichteten monofilen Schnur).

    Tight Lines,
    Euer Mike

  • „Aber nur noch mit Schonhaken!“…

    …und dabei wollte ich von dem Pächter des benachbarten Forellenbaches
    eigentlich nur wissen ob die Tagesscheine in diesem Jahr teurer geworden sind…

    Na super, erst vor kurzem sämtliche Spinner und Löffel auf Einzelhaken umgerüstet und selbige hübsch mit
    Crystal Flash dekoriert (siehe „Bock auf Blech?„), und nun sollen es Schonhaken sein?! Und
    jetzt? Die Widerhaken mit einer Zange plattdrücken? Lange Rede kurzer Sinn: Ich entschied mich
    Schonhaken zu besorgen (sog. Barbless) und die Haken kurzerhand auszutauschen.

    Der Markt wird nicht gerade überflutet mit Schonhaken für Blech, also hieß es das www zu durchsuchen…

    Nach intensiven Recherchen fiel meine Wahl auf die SP-41BL von VanFook. Wie mir in einem späteren
    Telefonat mitgeteilt wurde sind diese Haken eigentlich für Löffel gedacht (das SP steht für Spoon),
    machen sich aber sicherlich auch an Spinnern sehr gut. Die mittlere Drahtstärke und die abgewinkelte
    Form (vergleichbar mit den LS-3423 von Gamakatsu) erschien mir wirklich Ideal, so bestellte ich eine
    Auswahl in den erhältlichen Größen 1/0 – 8.

    Nach Ankunft der Lieferung und ein paar anschließenden Experimenten stellte ich fest, das auf Grund der
    leicht nach innen gebogenen Hakenspitze die Haken (einmal eingedrungen) sogar recht gut in meinem
    Testobjekt (ein Stück Schaumgummi) hielten – wesentlich besser als ein Gamakatsu LS-3423 mit platt
    gedrücktem Widerhaken. Die Haken sind sehr spitz, recht dünndrähtig und dringen somit mühelos ein (sind
    aber, vorausgesetzt sie sitzen richtig, stabil genug um nicht unter Zug aufzubiegen).

    Auch bei den Schonhaken gilt: Der Einzelhaken sollte ca. 1,5 mal größer als ein einzelner Haken des
    original montierten Drillings sein (mindestens aber so groß wie ein einzelner Haken des Drillings und
    maximal so groß wie die Gesamtbreite von zwei der drei Drillings-Haken, also von Hakenspitze zu
    Hakenspitze gemessen). Die VanFook-Einzelhaken sind hinsichtlich ihrer Größe fast identisch mit den
    Haken von Gamakatsu – so habe ich sie laut meiner Größentabelle für die Gamakatsu-Haken montiert (da
    Spinner nicht immer eine einheitliche Größen-Norm aufweisen, beziehen die Spinnergrößen sich auch hier
    wieder auf die weit verbreiteten Mepps Spinner-Modelle):

    • Spinner Gr. 00: Haken Gr. 8
    • Spinner Gr. 0: Haken Gr. 6
    • Spinner Gr. 1: Haken Gr. 4
    • Spinner Gr. 2: Haken Gr. 2
    • Spinner Gr. 3: Haken Gr. 1
    • Spinner Gr. 4: Haken Gr. 1/0

    Tip:
    Weidenblatt-Spinner (wie z. B. die der Mepps Aglia Long Serie) können ruhig auch mit Haken in einer
    Nummer größer bestückt werden (z. B. Spinner der Größe 2 entsprechend mit Haken der Größe 1, statt 2).

    Das Austauschen der Haken gelang Dank meiner neuen Sprengringpinzette diesmal sehr schnell. Im Gegensatz
    zu Sprengringzangen ist die Pinzette so klein, das sie auch in der kleinsten Spinnfischertasche
    unterzubringen ist (wer nicht weiß ob an einem Gewässer Schonhaken Pflicht sind, kann sogar nebst
    Sprengringpinzette eine kleine Auswahl Schonhaken in seiner Spinntasche unterbringen und ist so für alle
    Fälle gewappnet).
    Schonhaken 2

    Tight Lines,
    Euer Mike

    PS:
    Schonhaken-MeppsGT-Bio
    Einen ausführlichen Bericht über das Montieren von Einzelhaken an Spinnern und Blinkern (und das
    Dekorieren der Haken mit Crystal Flash) findet Ihr hier.

  • Bock auf Blech?

    Winterzeit ist Bastelzeit und nachdem ich mir vorgenommen habe im neuen Jahr mit
    Spinner & Co. ein wenig auf Bachforellen-Pirsch zu gehen, ist jetzt die richtige Zeit das bis
    dato für lange Zeit vernachlässigte Blech schon mal ein wenig aufzumöbeln.

    Schritt 1:
    Als erstes sollen die Drillinge gegen Einzelhaken ausgetauscht werden! Nicht nur bei Catch &
    Release, sondern auch wenn es nur darum geht untermaßige Fische schonend und schnell vom Haken lösen zu
    können, sind hier Einzelhaken klar im Vorteil. Auch besteht kaum Gefahr das der Fisch außen gehakt wird,
    man hat wesentlich weniger Hänger und die Fehlbiss-Quote ist nicht wirklich merklich höher als mit
    Drillingen. Für Spinner und Löffel sind die Haken von Gamakatsu der (sehr feindrähtigen) Serie  LS-3423
    meine Favoriten. Viele sind sich unsicher wie groß die Einzelhaken jeweils sein sollen. Prinzipiell
    sollte der Einzelhaken ca. 1,5 mal größer als ein einzelner Haken des original montierten Drillings sein
    (mindestens aber so groß wie ein einzelner Haken des Drillings und maximal so groß wie die Gesamtbreite
    von zwei der drei Drillings-Haken, also von Hakenspitze zu Hakenspitze gemessen). Einfacher halber habe
    ich eine Größentabelle aufgestellt. Da die Haken- und Spinnergrößen nicht immer einheitliche Normen
    aufweisen, beziehen die Hakengrößen sich auf die o. g. Gamakatsu-Haken und die Spinnergrößen sich auf
    die weit verbreiteten Mepps Spinner-Modelle:

    • Spinner Gr. 00: Haken Gr. 8
    • Spinner Gr. 0: Haken Gr. 6
    • Spinner Gr. 1: Haken Gr. 4
    • Spinner Gr. 2: Haken Gr. 2
    • Spinner Gr. 3: Haken Gr. 1
    • Spinner Gr. 4: Haken Gr. 1/0

    usw.

    Tip:
    Weidenblatt-Spinner (wie z. B. die der Mepps Aglia Long Serie) können ruhig auch mit Haken in einer
    Nummer größer bestückt werden (z. B. Spinner der Größe 2 entsprechend mit Haken der Größe 1, statt 2).

    Wie aber nun die Haken austauschen? Ganz einfach: Die (zumeist direkt am Spinner montierten) Drillinge
    beherzt mit einer kräftigen Kneifzange abknipsen und die Einzelhaken mit Hilfe von Sprengringen am Köder
    einhängen. Fertig!

    Schritt 2:
    Um die Fängigkeit etwas zu steigern, dekoriere ich meine Einzelhaken mit etwas Crystal Flash
    aus dem Fliegenbinder-Bereich:

    1. Zuerst die Grundwicklung auflegen. Wickelrichtung: V. Hakenschenkel z. Hakenöhr (Bild 3).
    2. Ein paar Streifen Crystal Flash auflegen und festbinden (Bild 4).
    3. Das kurze Ende in Höhe des Hakenschenkels abschneiden (Bild 5).
    4. Das lange Ende nach hinten, in Richtung Hakenschenkel, umlegen und ebenso festbinden (Bild 6).
    5. Das lange Ende sauber trimmen (Bild 7).
    6. Mit dem Whip Finisher den Endknoten machen (Bild 8).
    7. Auf die Wicklung einen Tropfen Bindelack auftragen (Bild 9).

    Tip:
    Nie zu viel Crystal Flash an den Haken binden, da der Köder sich sonst nicht mehr gut werfen lässt.

    [envira-gallery id=“1422″]

    Tip:
    Natürlich lassen sich Wobbler ebenso modifizieren, hier bevorzuge ich aber auf Grund der Hakenform die
    LS-3424 Serie (zur Not muss ein zweiter Sprengring montiert werden damit sich der
    Haken in der richtigen Position befindet.

    Tight Lines,
    Euer Mike

  • Faulenzen beim Spinnfischen

    Eine der einfachsten Techniken für das Spinnfischen mit Softbaits ist das sog.
    „Faulenzen“. Das Faulenzen kann eigentlich das ganze Jahr über angewendet werden und bietet
    somit den perfekten Einstieg in die Welt des Kunstköderfischens auf Barsch & Co..

    Gerät:
    Steife Rute in 180 – 240 cm Länge, WG ca. 5 Gramm (L) bei Stillwasser und ca. 15 Gramm (M) wenn eine
    höhere Bebleiung von Nöten ist (z. B. bei starker Strömung oder sehr tiefen Gewässern).
    Rolle mit Frontbremse in Größe 2000 – 3000.

    Schnur:
    Geflochtene Hauptschnur in 0,06 – 0,08 mm + 100 – 200 cm langes Fluorocarbon-Vorfach in 0,17 – 0,25 mm.
    Bei Hechtgefahr ein dünnes Stahl- oder Titan-Vorfach.

    Gummiköder:
    Creature Baits, Tubes, Fransenköder, Action Shads, No-Action Shads (Pin-Tails oder V-Tails), Würmer,
    Twister.
    Ködergröße zwischen 1″ und 3″ / ca. 2,50 – 7,50 cm (Würmer, schlanke Twister und manche
    filigrane Creature Baits auch bis zu 5″ / ca. 12,50 cm).

    Haken:
    Jig-, bzw. Offset-Jig-Haken.
    Hakengröße zwischen 06 und 2/0, Gewicht zwischen 2 und 6 Gramm (bei starker Strömung oder sehr tiefen
    Gewässern auch bis max. 10 Gramm).

    Materialempfehlungen für Einsteiger:
    Wenn man mit dem Kunstköderfischen anfängt, möchte man sich natürlich zu Beginn nicht zu viel
    Material anschaffen.

    Für die ersten Angeltechniken, zumindest mit Softbaits, reicht vorab eine schnelle Spinnrute
    in ca. 180 – 200 cm Länge und einem Wurfgewicht von ca. 5 – 10 Gramm.

    Die Rollte sollte eine Frontbremse haben, Größe 2500 ist ein gutes Mittelmaß.
    Mit einer 0,08er geflochtenen Schnur und einem FC-Vorfach in ca. 0,22 mm Durchmesser ist man
    ebenso bestens bedient.

    Gute Universal-Köder, u. a. für das Faulenzen, wären z. B. ca. 6 cm lange Action Shads in
    eher gedeckten Farben (z. B. Motoroil).

    Um auch in hängerträchtigen Bereichen Fischen zu können, empfehle ich direkt einen
    Offset-Jig, in diesem Fall in Hakengröße 02 und einem Gewicht von ca. 2,5 Gramm. Wenn man in tieferen
    oder strömungsreicheren Gewässern fischen möchte, sollte das Gewicht bei ca. 4-6 Gramm liegen. Hier kann
    man auch an Rundbleie (mit Agraffe) montierte Offset-Haken nehmen.

    Technik:
    Beim Faulenzen wird der Köder nur über die Rolle geführt, d.h., mit mehr oder weniger schnellen
    Kurbelumdrehungen (1/2 bis 3 Umdrehungen, somit einem Schnureinzug von ca. 50 – 110 cm) beschleunigt und
    nach oben in Richtung Wasseroberfläche bewegt. Die Rute befindet sich dabei in der 3 Uhr Position
    (parallel zur Wasserfläche). In sehr hängerträchtigen Bereichen, oder wenn man unabhängig davon einen
    steileren Steigwinkel des Köders erzielen möchte, kann die Rute auch in der 2 bis 1 Uhr Position stehen.
    Wichtig ist die Anzahl der Kurbelumdrehungen und das Tempo immer wieder zu wechseln damit das Köderspiel
    nicht mechanisch wirkt. Gerade das natürlich lebhafte Köderspiel verleitet zum Biss und mindert
    Nachläufer. Auch kann man den Köder während des Beschleunigen zusätzlich mit kurzen Rutenschlägen nach
    rechts oder links zur Seite ausbrechen lassen.
    Da die meisten Bisse kommen wenn der Köder wieder am Grund angekommen ist (dies nimmt man an Hand der 
    eigentlich straffen Schnur war, welche dann plötzlich einfällt), sollte man ihn für ein bis drei
    Sekunden dort ruhen lassen bis man ihn erneut beschleunigt.

    [envira-gallery id=“1424″]

    Viel Spaß beim Üben und Tight Lines,
    Euer Mike

  • Ein Nachmittag mit der Berkley Ripple Pro

    Ich brauchte eine neue Barschrute zum Jiggen und für das leichte Softjerken.
    Schnell und straff sollte sie sein, zwischen 180 und maximal 200 cm lang mit einem Wurfgewicht von
    ungefähr 5 Gramm…

    Nach einem kurzen Telefonat mit Bernhard Richtsteig von raubfischjagd.de und seiner Empfehlung sich noch einer der
    letzten Ripple Pro Modelle aus dem Hause Berkley zu sichern, fiel meine Wahl auf die 601L in 183 cm
    Länge und einem Wurfgewicht von 2-7 Gramm.

    Diese mittlerweile schon legendäre Profi-Rute wurden von Patrick Sébile und seinem Team entwickelt und
    sollten eigentlich nur für sein Team, speziell für die Trophies, gebaut werden. Zum Glück hat sie aber
    dann doch ihren Weg auf dem Markt gefunden.

    Lange Rede – kurzer Sinn: Die Rute ward für den äußerst guten Preis von 119,95 Euro schnell bestellt –
    und nach zwei Tagen geliefert.

    Nach dem Auspacken stand fest: Das ist eine Wettkampfrute ohne Schnörkel! Sauber verarbeitet, versehen
    mit einem hochwertigen EVA-Griff, einem Fuji Rollenhalter und kleineren Fuji Alconite Ringen. Der Blank
    wurde mit einem signalgelben Lackstreifen versehen damit man auch feinste Zupfer optisch besser
    wahrnehmen kann.

    Als Rolle montierte ich meine geliebte 2000er Daiwa Theory. Der Rollenfuß passt wie angegossen im
    Rollenhalter und Dank der auswechselbaren Justierscheiben am Griffende der Ripple Pro lässt sich die
    Rute noch perfekt ausbalancieren. Die Rolle habe ich mit der gelben Climax Mig in 0,06 mm bespult,
    versehen mit einem Fluorocarbon-Vorfach in 0,17 mm.

    Nachdem alles montiert war, entschied ich mich spontan das neue Gerät direkt am Wasser auszutesten:

    Was soll ich sagen? Sie ist schnell – und wenn ich schnell sage, meine ich auch wirklich schnell. Der
    Blank hat ein wahnsinniges Rückstellvermögen und ist für das angegebene Wurfgewicht extrem straff.
    Apropos, es lassen sich zwar auch Köder mit 2 Gramm werfen, aber richtig aufladen tut sich der Blank ab
    3 Gramm. Auf ein zu langes FC-Vorfach sollte man verzichten, da der Knoten (auch z. B. ein sauber
    gebundener, verbesserter Albright) ansonsten an den kleinen Ringen (welche aber noch nicht so klein sind
    wie die Micro-Ringe) hängenbleibt, die Hauptschnur dann das FC überholt und so einen kaum mehr lösbaren
    Knoten bildet. 120 cm sind das Maximum der Vorfachlänge.

    Es hat wirklich Spaß gemacht die Jigs mit kurzen Bewegungen aus dem Handgelenk zu zupfen und kleine
    Softjerkbaits (wie den 3″ Slug-Go) gefühlvoll zu schlagen. Jede Bewegung wird 1:1 über den Blank
    auf den Köder Übertragen.

    Bisse, auch vorsichtige Zupfer, sind deutlich spürbar – auch ohne das man einen Finger am Blank haben
    muss. Da dieser sehr hart ist und überlange FC-Vorfächer an einer geflochtenen Schnur (wie oben
    dargestellt) nicht möglich sind, sollte man etwas gefühlvoller anschlagen – ausgeschlitzt ist mir aber
    kein einziges Barschmaul.

    Mein Fazit: Wer eine schnelle und straffe Jig- und leichte Softjerk-Rute für die Barschjagd sucht, wird
    kaum etwas besseres in dieser Preisklasse finden. Sie wird sicherlich zu meiner am häufigst benutzten
    Rute gehören und ich möchte sie jetzt schon nicht mehr missen.

    [envira-gallery id=“1426″]

    Tight Lines,
    Euer Mike

  • Rundblei mit Agraffe -Jig

    So langsam wird es ungemütlich draußen – es regnet öfters und die Strömung in
    der Mosel, und in vielen anderen Flüssen, wird stärker.

    Normalerweise würde man zum Jiggen nun recht schwere Jighaken verwenden. Da ich aber bis zum
    Winteranfang gerne Offset-Jigköpfe verwende um hängerfrei (in dem zum Teil völlig verkrauteten
    Uferbereichen) fischen zu können – diese aber in der Größe 2 (also ideal für 6 cm lange Shads) kaum
    schwerer als in 2,5 Gramm erhältlich sind, steht man nun vor einem Problem.

    Eine Möglichkeit das Problem (zudem mit recht geringen Materialkosten) zu lösen stellt die Montage eines
    „Rundblei mit Agraffe -Jig“ dar.

    Hierfür benötigen wir in Größe und Form zum Gummiköder passende Offset-Haken und sog. Rundbleie mit
    Agraffe. Diese sind in 4 bis weit über 10 Gramm erhältlich.

    Das Rundblei wird nun mit Hilfe des Snap am Offset-Haken montiert, der Gummiköder wie gewohnt aufgezogen
    und die Montage mit der kleinen, zusätzlichen Öse am Blei wie ein normaler Jigkopf an der Hauptschnur
    (bzw. dem Vorfach) befestigt.

    Fertig ist unsere schwerere und trotzdem hängerfreie Jig-Montage. Ein weiterer Vorteil dieser Montage
    ist der, das der Offset-Haken nicht steif am Bleikopf sitzt und der Köder somit viel mehr Spiel zeigt
    beim Führen.

    Kleiner Tipp zum Schluß: Ich habe immer ein oder zwei lose Rundbleie mit Agraffe in meiner
    Spinntasche dabei, da man diese auch zusätzlich an die üblichen Jigköpfe einhängen und das Gewicht so
    schnell bei Bedarf erhöhen kann.

    Tight Lines,
    Euer Mike