Autor: Bernhard

  • Fragen über Fragen

    Fluorocarbon oder Stahl

    Ein weit verbreitetes Streitthema unter Raubfischanglern
    ist das Thema: Vorfachmaterial. Sehr häufig bekomme ich mit wie sich diverse Leute darüber regelrecht in
    die Haare bekommen welches jetzt das Sinnvollere ist.

    In erster Linie sollte man abwägen wo man fischt und ob
    es Notwendig ist ein Stahlvorfach zu benutzen.
    Diese Diskussion kommt auch eigentlich nur zustande weil viele nicht die Sinnhaftigkeit übertragen. Wenn
    ein Profi an einem Baggersee fischt, in dem keine Hechte vorkommen benutzt er in der Regel ein Fluorocarbonvorfach. In erster Linie wegen der geringeren Scheuchwirkung
    durch die Unsichtbarkeit und der flexibleren Einsatzmöglichkeiten. Oft gehen die Fische in einem klaren
    und geschlossenen Gewässersystem den Ködern erstmal eine Weile nach und beäugen den Köder bevor sie zu
    schnappen. Diese Option haben die Fische hier bei uns am Rhein allerdings nur bedingt, denn wenn sie
    zulange warten ist die vermeintliche Beute vielleicht schon wieder weg. Ergo – wird hier der Köder vom
    Fisch war genommen entscheidet sich relativ schnell ob er ihn attackiert oder nicht. Hier bleibt dem
    Fisch einfach nicht die Zeit erst lange die Montage bzw. das Vorfachmaterial zu bestaunen. Aber viele
    Leute holen ihr wissen nun mal aus den Berichten dieser Profis, in denen das allerdings nicht so genau
    erläutert wird. Zudem kommt noch hinzu dass wir letztes Jahr am Rhein eine Quote hatten von drei Hechten
    auf einen Zander.

    Das bedeutet dass es bei dieser Frage eigentlich nur
    eine Richtige Antwort gibt! <<Ist mit Hechten zu rechnen, nimm auf jeden Fall Stahl!>>

    Jetzt noch eine Persönliche Sache an jene die den ganzen
    Tag Leute damit terrorisieren wie wichtig „Catch and Release“ ist. Wenn man mal darauf achtet sind
    gerade hier viele bei die ausschließlich mit viel zu dünnem Fluorocarbon fischen und damit riskieren das
    Hechte mit Deren Ködern im Maul verenden, weil Stahl eine angeblich so hohe Scheuchwirkung hat, was hier
    bei uns völliger Blödsinn ist. „Catch and Release“ sollte weit mehr bedeuten als nur jeden Fisch zurück
    zu setzen!!! Es meint den waidgerechten und Sinnvollen Umgang mit dem Lebewesen und das fängt nun mal
    beim Vorfach schon an!!! Das soll wirklich niemanden beleidigen, oder die Sache an sich in Frage stellen
    (ich hab es Tattowiert). Nur mal ins Gedächtnis rufen das es weit aus mehr ist.

    Doch ist für viele die Antwort gar nicht so
    offensichtlich wie es vielleicht den Anschein hat.

    Gehen wir mal auf beide Materialien ein. Zunächst mal das
    Stahlvorfach (ich benutze fast ausschließlich den Stahl von Drennan, weil er sich als
    zuverlässig und günstig erwiesen hat). Damals hat man zum Hechtangeln Spinnstangen benutzt, weil man
    festgestellt hat das Hechte einem die Schnur kappen mit ihren scharfen Zähnen. Also kam der Vorgänger
    des heutigen Stahlvorfachs in Form einer Spinnstange, eine ca. 30cm lange dünne Metallstange die die
    scharfen Zähne der Hechte aushalten sollte und somit das Erfolgreiche landen des Fisches begünstigt.
    Doch wurde auch hier wie bei allem anderen in der Angelbranche kräftig daran gearbeitet die
    Eigenschaften des Vorfachs zu optimieren um unauffälliger fischen zu können, denn so ein Stück starres
    Metall ist doch schon ziemlich auffällig. Dann kamen die ersten Vorfachmaterialien aus flexibleren
    Stahldrähten auf den Markt, zunächst nur aus einem Faden und später dann immer feineres Material aus
    mehrfach geflochtenen Stahlfäden. Weil aber die Vorfachstärken dieser fertigen Vorfächer so dick waren
    das sie nicht nur den Köderlauf oft stark veränderten sondern auch eine sehr hohe Scheuchwirkung auf den
    Fisch hatten, wurde immer weiter verfeinert und probiert bis wir zum heutigen Standard kamen.
    Mittlerweile gibt es zig verschiedene Optionen für Hechtsichere Vorfächer wie z.B.:

    • Kevlar, sehr Flexibel, ähnlich wie geflochtene Schnur, lässt sich knoten, hervorragend
      geeignet für Waller Montagen
    • Titan, äußerst Flexibel, sehr langlebig, extrem fein bei 7×7, aber sau Teuer. Also nichts für
      das Fischen an Hängerträchtigen Stellen.
    • Stahl, zig Ausführungen (ummantelt/zum Schweißen/ 1×7/ 7×7/ steifer/ weicher), verschleißt
      schneller, sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis
    • Hardmono, alternative für Fluorocarbon, extrem abriebfest, lässt sich klemmen, hervorragend
      zum Schleppen und fischen mit großen Jerkbaits.
    • Geflechte mit Stahlkern, stärkere Durchmesser, lässt sich knoten, nicht schlecht für den
      Ansitz

    Im Großen und Ganzen sollte hier für jeden Skeptiker was
    dabei sein. Also zieht die Argumentation des dicken Vorfachs mit viel Scheuchwirkung schon nicht mehr.
    Denn die Auswahl ist so vielfältig wie nie zuvor. Viele scheuen sich allerdings davor Ihre Vorfächer
    selbst zu machen weil die erst Anschaffung etwas kostet und es fälschlicher Weise als schwierig
    empfunden wird sich seine Stahlvorfächer selbst zu machen. Deswegen gibt es jetzt mal eine
    Kurzeinweisung.

    Welches Zubehör brauche ich um meine
    Stahlvorfächer selbst zu machen?

    1. Klemmhülsenzange
    2. Scharfer Seitenschneider
    3. Stahl, frei wählbar für den
      jeweiligen Einsatzzweck
    4. Passende Klemmhülsen
    5. Tönnchenwirbel
    6. Snaps, Einhänger

    [envira-gallery id=“1708″]

    Zu aller erst schneiden wir unseren Stahl jetzt auf die
    gewünschte Länge. Ich bevorzuge beim Spinnfischen eine Länge von 30cm – 50cm.

    [envira-gallery id=“1718″]

    Dann fädeln wir eine Klemmhülse auf den Stahl und danach
    den Tönnchenwirbel. Jetzt nehmen wir das obere Ende, gehen damit einmal durch die Hülse hin und wieder
    zurück dass das Ende des Stahls mit der Hülse abschließt (jetzt liegen im Optimalfall drei Bahnen Stahl
    in der Hülse und sorgen für perfekten Halt nach dem Quetschen). Zum Schluss wird die Hülse mittig in die
    Mulde der Zange gelegt und mit kräftigem Druck gequetscht. Das ganze machen wir auf der anderen Seite
    jetzt genau so mit dem Snap. Und schon ist dein Stahlvorfach fertig.

    [envira-gallery id=“1719″]

    Also – kein Hexenwerk. Im Übrigen ist es genau so bei den
    Angsthaken anzuwenden, nur müsst ihr hierbei an einem Ende eine Schlaufe bilden die sich über das Öhr
    des Jigkopfes ziehen lässt.

    [envira-gallery id=“1722″]

    Fassen wir jetzt nochmal die Vorteile von selbst
    gemachten Stahlvorfächern zusammen.

    • Die Stärke und Flexibilität des Material sind frei Wählbar
    • Die Zusammenstellung und Qualität der Komponenten ist eure Entscheidung
    • Langfristig ist es deutlich Günstiger als fertige Stahlvorfächer

    Also brauche ich hier eigentlich nicht mehr viel Hinzu
    fügen.

    Kommen wir als nächstes zum Fluorocarbon.

    Fluorocarbon ist ein
    Synthetisch hergestelltes Monofilament welches durch ein spezielles Herstellungsverfahren und bestimmte
    Materialien hervorragende Eigenschaften bekommt die für das Raubfischangeln fast nur Vorteile birgt. Vor
    allem ist es aber deshalb so beliebt weil es unter Wasser dieselbe Lichtbrechung hat wie Wasser selbst
    und deshalb für den Fisch unsichtbar sein soll. Erhältlich in fast jedem Durchmesser fängt es auch hier
    ab einer Stärke von ca. 0,50mm an Hecht „sicherer“ zu werden. Für jeden der sich davon absolut nicht
    abbringen lässt Fluorocarbon zu fischen. Allerdings ist das Material in dieser Stärke sehr
    Strömungsanfällig und bietet einen viel höheren Luftwiederstand beim Werfen was wiederum weniger
    Köderkontrolle und Wurfdistanz bedeutet. Zusammenfassend zum Fluorocarbon:

    • die Anschaffung ist deutlich billiger
    • ich brauche kein Werkzeug für die Herstellung von Vorfächern
    • es ist schnell am Wasser gebunden
    • sehr abriebfest
    • fast unsichtbar
    • nicht Hechtsicher

    Also eigentlich sollte jetzt jeder denken <<Wieso
    sollte ich jetzt noch zu Stahl greifen?>>

    <<Um zu verhindern
    aus Nachlässigkeit oder Faulheit, den Fisch eures Lebens zu verlieren!!!>>

    Das sind meine persönlichen Erfahrungen die ich machen
    konnte und nur jedem nahe legen kann. Das Vorfachmaterial aus Stahl gibt es mittlerweile in so vielen
    Ausführungen das es eigentlich für jeden Einsatzzweck oder Skeptiker das richtige bietet. Also tut euch
    selbst den Gefallen und verhindert Fische bewusst verenden zu lassen durch die eigene Nachlässigkeit und
    vor allem den Fisch eures Lebens deswegen zu verlieren. Denn spätestens danach hat man es Verstanden.

    Falls ihr noch irgendwelche Anmerkungen hinzuzufügen habt
    lasst mir ein Kommentar da.

    Bis dahin,

    euer Matthias

     

  • Made in France

    Gunki Streetfishing Concept

    Heute möchte ich etwas näher auf die neue „Gunki Concept Street Fishing“ eingehen. Die Rutenserie wurde
    speziell entwickelt um das momentan sehr beliebte Streetfishing oder auch das Fischen mit sehr feinen
    Ruten zu einem Erlebnis zu machen.

    Streetfishing beschreibt im Großen und Ganzen das Angeln
    auf Raubfisch, mit Kunstködern, in Großstädten wie z.B. Berlin, Hamburg, Bremen, Amsterdam, Rotterdam
    etc. und findet gerade in ganz Europa sehr großen Zuspruch. In der Regel wird hier nur in Kanälen
    gefischt die nun mal nicht dieselben bzw. auch nur ähnliche Strukturen haben wie ein natürlich
    entstandenes Flussbett. Hier sollte man die urbane Umgebung für sich nutzen. Brücken, Anlegepfosten,
    Treppen die in den Kanal auslaufen, Anleger der Personenschifffahrt – eben alles was dem Gewässer in
    irgendeiner Weise Struktur oder Unregelmäßigkeit verleiht und den Fischen evtl. Schutz bieten kann.

    Weil hier nur selten auf große Distanz gefischt wird und
    auch keine starke Strömung zu erwarten ist, sind die Anforderungen an die Ruten auch wieder ganz andere.
    Natürlich braucht man keine extra Rute zum Streetfishing, aber es macht deutlich mehr Spaß und ist
    durchaus Sinnvoll.

    Gunki hat es geschafft eine Rutenserie auf den Markt zu bringen
    die jeden der das Angeln in der Stadt oder auch das Ultra Light fischen aktiv ausübt von sich überzeugen
    sollte.

    [envira-gallery id=“1700″]

    Begonnen mit dem Design der Ruten fällt sofort auf was
    hinter dem Konzept steht. Schlicht, Modern, Auffällig. Ein Konzept das man so erstmal umsetzen muss. Ein
    farbiges Highlight setzt die Rute erst einmal in Szene und schreit danach näher beäugt zu werden. Ein
    SK2 Rollenhalter sorgt für einen guten Sitz in der Hand und spart zusätzlich auch noch Gewicht. Um auch
    hier etwas Klassisches mit einzubringen wurde der Rollenhalter mit kleinen Korkabschlüssen veredelt. Der
    Rutenknauf Gunki bildet den Abschluss der Rute und lässt jeden wissen dass du ein Mitglied der Gunki
    Concept Street Fishing Bewegung bist.

    Ausgestattet werden die Ruten mit einer Mischung aus Fuji
    „Long Leg“- und „Mikro“ SIC Ringen. Diese Mischung aus Langschenkligen und Mikro Ringen birgt nur
    Vorteile. Schnellerer Fokus der Schnur, weniger Reibung beim Werfen, ein direkterer Kontakt zum Köder
    und somit auch zum Fisch. Alles Faktoren die für die Angelei mit leichten Gewichten und/oder kleinsten
    Ködern unabdingbar sind.

    Die Blanks werden aus einem HM Carbon gefertigt und
    kommen in zwei verschiedenen Ausführungen um wirklich für jeden etwas dabei zu haben.

    1. Die UL-Versionen mit tubulärer Spitze
    2. Die UL-MH-Versionen mit Vollcarbonspitze

    Zu Nr. 1:

    Durch die Hohlspitzen(tubulär) wird die Softe Aktion der
    Rute bis zum Köder übertragen. Die Serie eignet sich perfekt für das Fischen mit winzigsten Ködern
    (weightless), Miniwobblern, 0er Mepps und so weiter. Die Aktion des Blanks begünstigt sehr große
    Wurfdistanzen dieser Kleinstköder und sie lassen sich mit den UL-Ruten der Concept Streetfishing
    Rutenserie perfekt animieren um auch den vorsichtigsten Räuber zum gewünschten Biss zu verleiten.

    Hier gibt es drei verschiedene Längen.

    2,10m / 0,5g – 7g Wg / 103g

    2,40m / 0,5 – 7g Wg / 112g

    2,68m / 0,5g – 7g Wg / 121g

    Zu Nr. 2:

    Das ist die Rute für das etwas “gröbere“ fischen mit
    kleineren Gummifischen an leichten Jigköpfen, Drop Shot Montagen oder auch kleinere Wobbler. Durch die
    schnelle Vollcarbonspitze wird die Ultra Fast Aktion der Rute hervorragend untermahlt. Die lässt selbst
    feinste Bisse klar sichtbar werden und Puffert beim Anhieb schon die größte Kraft und verteilt sie
    gleichmäßig über die komplette Länge des Blanks. Der Hoch modulierte Carbon gibt alles an den Bediener
    weiter was am anderen Ende der Schnur passiert.

    Hier wird die Auswahl schon etwas größer mit insgesamt
    vier verschiedenen Modellen.

    1,98m / 0,5g – 7g Wg / 104g

    2,10m / 1,5g – 10g Wg / 115g

    2,28m / 3g – 15g Wg / 121g

    2,28m / 5g – 28g Wg / 132g

    Bleibt abschließend gar nicht mehr so viel zu sagen.
    Gutes Konzept, stimmige Optik und hochwertige Materialien für kleines Geld. Alles worauf es heute
    ankommt!

     Am besten macht Ihr euch ein eigenes Bild.Geht zu eurem
    Angelgeräte
    Fachhändler
    und nehmt die Rute selbst mal in die Hand. Vielleicht habt ihr da eure neue
    Lieblingsrute gefunden zum feinen Angeln auf unsere Räuber. Ich bin auf jeden Fall begeistert!

    Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen. Schreibt mir
    einfach falls Ihr noch offene Fragen habt.

    Bis dahin.

    Euer Matthias

  • Der Rhein führt wieder Wasser!!!

    Immer weiter machen

    Wie schon im letzten Beitrag angekündigt kommt hier der
    Bericht von Sonntag.

    Zielsetzung ist es weiterhin rauszufinden wann die
    Fische aktiv werden und in die ruhigeren Bereiche ziehen um zu Jagen. Beim letzten Mal war das ja nicht
    so Zielführend da wir nach nur 11/2 Stunden das Fischen
    beenden mussten.

    Für den Sonntag blieb die Taktik soweit die Selbe wie
    schon am Mittwoch 
    mit dem kleinen unterschied das wir viel mehr Zeit hatten. Außerdem auch endlich viel mehr Wasser da war
    und wir den Fokus mehr auf Gummi gesetzt haben.

    Hatten wir am Mittwoch noch knapp 55cm Wasser im Rhein,
    waren es am Sonntag endlich mal wieder knapp 2,5m. Schön wäre es wenn die Trübung noch stärker gewesen
    wäre, aber naja, man soll sich nicht beschweren.

    Ausgerüstet war ich mit zwei Ruten: Meine Barschrute mit
    2,4m und 20g Wg, bestückt mit einer 2500er Rolle und eine meiner Lieblingsruten die ,,Greys Prowla
    Specialist Lure“ in 2,7m bis 80g Wg, bestückt mit einer ,,Daiwa Certate 3012H“.

    Die Aufstellung klingt banal ist aber gut überlegt. Weil
    das Wasser etwas gestiegen ist und ich mir vorgenommen habe so viel wie möglich mit dem „Illex Dexter Shad“ in 20cm zu fischen, habe ich mir noch eine
    Barschrute mitgenommen um zwischendurch in den Steinen auf Barsche zu fischen um mal den Arm zu
    entlasten. Denn den ganzen Tag einen Köder mit ca. 70g an einer Rute mit 80g Wg zu werfen ist doch schon
    etwas anstrengend und geht ordentlich in die Arme. Und der Tag war lang…

    Am Sonntagmorgen ging es um viertelnachneun los. Gegen
    halb zehn hatte ich die erste Stelle erreicht. Eine Hafeneinfahrt mit einer riesigen Kehrströmung und im
    Großen und Ganzen zwei Bereichen – zum einen schlammig und ruhigeres Wasser und zum anderen steinig und
    schneller fließendes Wasser. Ich hab versucht so viel Fläche wie möglich abzuklopfen und die
    Köderführung zwischendurch zu Variieren. Nach einer Stunde Angelzeit wechselte ich die Stelle und mein
    Freund Thomas Stieß gegen elf dann auch dazu.

    Hier waren wir an einer Hafeneinfahrt für Güterschiffe.
    Der Einfahrtsbereich ist tief ausgespült und der Uferbereich besteht aus Sand- und Kiesbänken. Hier
    versuchte ich eine Weile auf Barsch zu fischen. Es blieb aber auch bei einem Versuch. Thomas Fischte mit
    Seiner Wunderwaffe. Eine 1,98m bis 40g Wg „Abu Garcia Oren`ji MGS“ mit einer 3000er „Daiwa Exist“. Wunderwaffe weil es erstaunlich ist was dieser
    Blank für ein Spektrum hat. Es ist der Rute eigentlich völlig egal was man damit Wirft.

    Auch hier gab es leider keinen Fischkontakt. Vermutlich
    weil das Wasser sehr klar war und die Sonne schien als wäre es das letzte Mal. Also weiter. Eine sehr
    kleine Stelle um schiffe aus dem Wasser zu heben. Aber immer wieder gut für einen Fisch. Hier hielten
    wir uns gar nicht lange auf und zogen zu Fuß weiter an die nächste Stelle. Eine Mischung aus Buhnen,
    Hafeneinfahrt und Altarm. Also alles dabei und auf jeden Fall groß genug um etwas ausgiebiger zu
    fischen. Nach knapp zwei Stunden haben wir uns besprochen und entschieden mal etwas essen zu fahren um
    zu überlegen wie wir weiter vorgehen. Wir waren jetzt nun auch schon eine ganze Weile unterwegs und
    haben unzählige Würfe hinter uns ohne auch nur einen Biss bekommen zu haben.

    Es ging nun auf die Dämmerung zu. Wir haben beschlossen,
    nach der Nahrungaufnahme, an eine unserer Lieblingsstellen zu fahren und dort auszuharren bis es dunkel
    ist und noch etwas länger. Die Stelle gibt es auf jeden Fall her.

    Wir angelten uns Stück für Stück am Ufer entlang und
    platzierten unsere Würfe an der Strömungskante um die Fische die Vorbei ziehen direkt zu erwischen. Nach
    knapp einer Stunde bekam ich einen super harten Biss. Ein Knall in die Rute wie ich es schon länger
    nicht mehr erlebt habe. Nach einem, für Zander, sehr untypischen Drill hat Thomas den Fisch gekeschert
    und zum Vorschein kam dieser schöne Zander.

    [envira-gallery id=“1686″]

    Hier ist schön zu sehen dass den Fisch nicht die Bohne
    interessiert ob der Köder 20cm lang ist. Wie ich es schon mal in einem voran gegangenen Bericht erwähnt habe.

    Schnellst möglich wurde der Fisch versorgt und wieder
    zurückgesetzt, denn ist ja Schonzeit.

    Als wir uns wieder vollmotiviert dem Fischen zu wendeten
    dauerte es nicht lange und Thomas stieg beim zweiten Wurf der nächste Fisch ein. Auch bei diesem Fisch
    war es wieder schwierig anhand des Drills zu sagen was es für ein Fisch war. Aber wir haben wohl gar
    nicht so falsch gelegen mit unserer Taktik. Ein Zander!!!

    [envira-gallery id=“1691″]

    Voller Adrenalin und Begeisterung haben wir noch gut eine
    Stunde gemacht und den Tag dann zufrieden beendet. Er war schließlich lang genug. Knapp 9 Stunden. Aber
    Zuguterletzt hat es gelohnt sich die Mühe zu machen und nicht aufzugeben.

    Mal sehen wie es weiter geht. Ich werde auf jeden Fall
    dran bleiben und euch auf dem Laufenden halten. Wenn Ihr irgendwelche Fragen, Tipps oder Anregungen
    habt. Lasst es mich wissen und schreibt mir einfach oder Kommentiert den Bericht.

    Bis dahin,

    euer Matthias

     

  • Durchhalten lohnt sich!

    Die Sache mit dem Schweinehund

    Der Start ins neue Jahr lief ja offensichtilich nicht so
    berauschend. Drei Angeltage, kein Fischkontakt und dazu noch das nie enden wollende Flachwasser. Das
    frisst einen natürlich an aber aufgeben ist keine Option. Also habe ich mir mal ein paar Gedanken
    gemacht wie ich meine Statistik wieder zurecht rücken kann.

    Zu aller erst habe ich mal meine Eindrücke aus dem Laden
    gefiltert und mit Erfahrungswerten abgeglichen.

    Zurzeit wird generell sehr wenig gefangen am Rhein und
    noch seltener sind gezielte Fänge, oder sogar bessere Strecken von mehreren Fischen. Das Wasser ist
    Flach und Kalt, die Fische stehen mehr oder weniger vor der Laich, brauchen dafür aber jede Menge Kraft
    und vor allem reichlich Energie. Wodurch ich zu folgender Vermutung gekommen bin. Die Fische halten sich
    nicht wie normaler weise in den Strömungsberuhigten Bereichen am Grund auf, sondern ziehen hier nur
    durch weil es einfach zu wenig Wasser ist und machen nur kurze Stopps um Energie zu tanken und eine
    Kleinigkeit zu Jagen.

    Also habe ich  mir nach dem Verpatzten angeln am Dienstag
    eine neue Taktik für den Mittwoch zurecht gelegt.

    • Gar nicht mal so auf tiefe Stellen festlegen, eher im
      Gegenteil.
    • Kleine Strömungsberuhigte Bereiche
    • Maximal eine Stunde pro Stelle
    • Keine Gummifische, nur Wobbler.
    • Werfen, werfen, werfen

    Mittwochabend nach der Arbeit sind Thomas und ich
    schnellst möglich los gefahren um direkt zu Probieren wieviel an dieser These dran sein könnte.

    Begonnen an einem Zufluss in den Rhein brachen wir nach
    einer halben Stunde ab weil keine sinnvolle Köderführung möglich war und fuhren zur nächsten.

    Extrem Flach und nur von einer Steinschüttung vor der
    Strömung geschützt. Hier warfen wir ca. eine halbe Stunde unsere Wobbler durch die Gegend bis ich einen
    Hänger hatte. Um den Köder nicht weg zu reißen versuchte ich ihn aus der entgegengesetzten Richtung zu
    lösen. Hier war es ungefähr 50cm Tief. Plötzlich hörte ich ein Zanderschmatzen direkt neben mir. Im
    selben Moment löste sich mein Köder, ein gezielter Wurf und mit langsamen Kurbelumdrehungen den Wobbler
    über die Steine geführt. Biss!

    [envira-gallery id=“1682″]

    Endlich wieder mal ein Zander. Und gebissen hat er in
    50cm tiefem Wasser auf den „Hart Ringer Jerk“. Also ist der Plan wohl aufgegangen. Noch eine
    halbe Stunde haben wir dort gefischt und fuhren danach die nächste Stelle an. Eine großzügige
    Hafeneinfahrt mit unterschiedlicher Struktur. Etwas von allem beschreibt es glaube ich ganz gut,
    steinig, schlammig, stark als auch langsam drehendes Wasser. Nach ein Paar Würfen mussten wir leider das
    Angeln abbrechen.

    Nichts desto trotz war es schon mal sehr erfrischend die
    Schmach der letzten Wochen endlich zu beenden und zu wissen das es sich lohnt immer wieder gegen seinen
    inneren Schweinehund zu kämpfen und sich einfach jedes Mal wieder neu zu motivieren. Wenn das noch mit
    einem Fisch belohnt wird freut man sich gleich zweimal.

    Am Sonntag ging es nach dem Pegelanstieg weiter, mit
    neuer Strategie! Dazu später mehr.

    Bis dahin.

    Euer Matthias

  • Es wäre auch zu einfach…

    Ein Satz mit X

    Am Dienstag wollten Thomas und ich noch ein letztes Mal
    auf die Lahn um Vertikal auf Zander zu Angeln, bevor die Schonzeit beginnt. Die Bedingungen sahen soweit
    ganz gut aus.

    Weil die Lahn gestaut wird gibt es dort auch jetzt noch
    Stellen an denen es sehr Tief ist und das Wasser wenig bis gar nicht fließt. Quasi wie ein kleiner
    Stausee. Genau dort wollten wir hin. Beginnen wollten wir damit im Flachwasser zu ankern und ins tiefe
    Wasser zu werfen um erstmal die Unberührtheit  der Stelle für uns zu nutzen. Danach sollte das Boot,
    mithilfe des E-motors ins tiefere Wasser gefahren werden um dann vertikal unterm Boot unsere Köder
    anzubieten.

    Soweit der Plan. Dienstagmorgen sind wir relativ früh los
    um am Campingplatz an der Lahn das Boot zu Slippen. Gegen halb elf kamen wir an und sahen das…

    [envira-gallery id=“1673″]

    Eine gut 5cm dicke Eisdecke über die ersten zwei Meter,
    vom Ufer weg. Wir haben das Eis ein bisschen bearbeitet bis es gerissen ist und wollten jetzt denn
    Hänger mit Boot langsam drauf fahren das es wegbricht und das Boot im Wasser liegt. Kaum auf die Wiese
    gefahren hat der Transporter schon die Haftung verloren und sich eingegraben. Unter diesen Umständen war
    es zu riskant das Boot ins Wasser zu lassen. Jetzt hieß es schnell umzudenken und gas zu geben. Uns
    blieb eigentlich nur noch die Option in Neuwied zu slippen und auf dem Rhein zu Fischen.

    Auf dem Weg dorthin habe ich telefonisch geklärt ob das
    überhaupt funktioniert, nicht das da auch alles gefroren ist. Zum Glück klappte das!!! Nur noch schnell
    slippen und raus aus dem Hafen um los zu legen. Vertikalfischen viel jetzt allerdings weg weil das
    Wasser zu Flach und zu klar war. So haben wir in der Hafeneinfahrt begonnen eine tiefer ausgespülte
    Rinne mit der Spinnrute und Gummifischen am Jigkopf auszufischen. Nach ca. 11/2
    Stunden ohne Fischkontakt haben wir uns auf die Suche nach Löchern und tieferen Stellen gemacht und auf
    den Echoloten verfolgt ob vielleicht irgendwelche Fische zu sehen sind allerdings war da nichts…
    Hinter einem Brückenpfeiler haben wir im Strömungsschatten geankert und in einen sechs Meter tiefen
    Graben gefischt. Jedoch ohne großen Erfolg.

    Gegen vier Uhr hat uns dann der Hunger gepackt, also
    wurde der Grill aufgebaut und erstmal was zu essen gemacht!

    [envira-gallery id=“1674″]

    Nach dem essen haben wir uns auf den Rückweg gemacht um
    in der Hafeneinfahrt noch die Dämmerung zu nutzen. Hier haben wir nochmal alles gegeben. Mit Wobblern in den flacheren Uferbereichen und mit Gummifischen im
    Tieferen Wasser. Aber das brachte uns auch nicht mehr den so sehr gewünschten Biss.

    Als es dunkel war machten wir uns auf den Rückweg.
    Gefangen haben wir leider nichts aber wir hatten einen guten Tag und konnten wieder ein paar neue
    Informationen über unsere Angelstrecke dazu gewinnen.

    Bis dahin.

    Euer Matthias

  • Winterfrust macht Ansitzlust!

    Auf Zander mit Köderfisch

    Das Angeln auf Zander wird immer beliebter und immer
    umfangreicher. Jeden Tag finden Profis und passionierte Angler neue Kniffe und Tricks um noch
    erfolgreicher auf Zander zu fischen. Dieses Wissen wird in Angelmagazinen publiziert und ziemlich
    ungefiltert weiter gegeben.

    In Rheinland-Pfalz wird zwei Mal pro Jahr die
    Fischereiprüfung angeboten und auch gut besucht, woran gut zu erkennen ist wie stark die ohnehin schon
    vorhandene Popularität des Angelns sich immer weiter steigert. Doch der am stärksten favorisierte
    Zielfisch ist wohl der Zander. Früher war es so dass die meisten Prüflinge mit angelnden
    Familienmitgliedern groß geworden sind, irgendwann Ihre Prüfung ablegen, sich weiter entwickeln und
    spezialisieren. Doch mittlerweile ist es fast häufiger so das Leute Ihren Angelschein machen die noch
    nie zuvor geangelt haben und damit beginnen wollen Zander mit Gummifischen zu fangen. Also fehlt hier in
    der Regel die Basis für einen guten Start. Jetzt müssen sich Anfänger an das Thema heran tasten durch
    diverse Unterhaltungsmedien und Magazine. Und genau da ist das Problem.

    Überall wird erzählt wie einfach das Angeln mit
    Kunstködern ist. Je nachdem an welchem Gewässer man fischt trifft das auch zu, allerdings nicht an
    diesem Rheinstück. Hier kann es eher frustrierend sein wenn man Tage lang ans Wasser rennt und nichts
    passiert. Also ist mein persönlicher Rat an alle die ein Erfolgserlebnis beim Angel wollen: Fangt mit
    dem Ansitz und Naturködern an. Hierbei sind die ersten Erfolgsaussichten gar nicht so schlecht, auf
    Fried- wie auch auf Raubfisch. Montagen, Köderpräsentation etc. lassen sich hierbei in der Regel viel
    einfacher umsetzen als beim Spinnfischen.

    Ihr könnt beim Ansitz am besten das Wasser und eure
    Umgebung beobachten und viel daraus lernen. Wie sich die Strömung verändert, wann seht ihr Fische an der
    Oberfläche rauben, wo bekommt ihr Bisse, wann fangt ihr welche Fische am besten usw. All diese Dinge
    könnt ihr beim Kunstköderangeln für euch wieder verwenden und umsetzen, denn hierbei solltet Ihr
    konzentriert sein und den Fokus auf das Angeln richten.

    Deswegen möchte ich heute mal auf eine simple
    Zandermontage eingehen die Ihr jetzt im Winter anwenden könnt um eure ersten Zander zu fangen. Oder auch
    einfach um den Spaß am Ansitz wieder für sich zu entdecken.

    Was brauchen Wir?

    • Blei
    • Gummiperlen
    • Dreifachwirbel
    • Vorfachmaterial
    • Haken

    Bei den Bleien bevorzuge ich „Tiroler Hölzl“ zwischen 40g
    und 120g. Man sagt sie sollen durch den Auftrieb im Schlauch senkrecht im Wasser stehen und so die
    Schnur aus den Steinen halten. Sie zeichnen sich aber auch durch gute Wurfeigenschaften und einen
    schlanken, langen Körper aus wodurch das Blei nicht so strömungsanfällig wird. Ergo können wir feiner
    fischen. Und es beschädigt außerdem nicht die Schnur. Das Fädelt man jetzt auf die Hauptschnur und
    danach eine Gummiperle zum Schutz des Knotens.

    [envira-gallery id=“1656″]

    Als Vorfach benutze ich bevorzugt ein Fluorocarbon von „Asso
    mit einem Durchmesser von 0,30mm und einer Tragkraft von 6,9Kg. Das verbinde ich mit einem
    Dreifachwirbel an meine 0,28mm starke, Monofile Hauptschnur (in dem Fall ist das dickere Vorfach
    akzeptabel weil die Tragkräfte der Schnüre harmonieren und es außerdem abriebfester ist), auf der das
    Blei mit einer Gummiperle davor montiert ist.

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    Jetzt Schneide ich das Fluorocarbon bei ca. 80cm ab und
    knote meinen Haken an.

    Da benutze ich am liebsten Naturköderhaken von „Iron Claw“. Die haben mehrere Vorteile: lange Schenkel mit
    Widerhaken die dem Köderfisch einen besseren halt geben, einen kleineren Hakenbogen mit einer
    aufgerichteten Spitze (die natürlich Nadelscharf ist) weshalb sich der Haken gut im Köderfisch
    verstecken lässt aber trotzdem gut greift beim Anhieb und zu guter Letzt ist der Draht etwas stärker.
    Also alles was ein guter Haken können muss. Der wird mit einem klassischen Hakenknoten montiert.

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    Das hat den großen Vorteil dass der Haken beim Anhieb
    nicht umschlägt und aus dem Maul gezogen wird, wie das bei vielen anderen Knoten der Fall ist. Jetzt
    sieht eure Montage im Optimalfall so aus.

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    Den Köderfisch zieht ihr mit einer Ködernadel vom Kopf
    zum Schwanz hin entlang der Mittelkrete auf und versenkt den Haken soweit das nur noch die Spitze auf
    dem Kiemendeckel aufliegt.

    Wenn ihr jetzt ans Wasser geht solltet ihr erstmal die
    Stelle ausloten, falls ihr die noch nicht so gut kennt. Hierbei sucht ihr nach abfallenden Kanten,
    steinigem Grund oder Strömungsberuhigte Bereiche. Das sind stellen die Ihr das ganze Jahr braucht um bei
    verschiedenen Bedingungen ausreichend Optionen zu haben. Momentan sieht es so aus das der Rhein kaum
    Wasser führt und es zu dem noch sehr kalt ist also braucht ihr entweder tiefe Löcher oder ihr fischt
    dicht am Ufer wo die Fische immer wieder herziehen und nehmen was sie nur einsammeln müssen.

    Das ist glaube ich eine ganz gute Methode um jetzt dem
    Frust beim Spinnfischen etwas entgehen zu können. Beobachtet eure Umgebung probiert viel, macht euch
    auch mal etwas mehr Arbeit um eure Stellen besser kennen zu lernen. All das sind die Dinge die euch
    langfristig zum Erfolg führen.

    Probiert es mal aus. Bis dahin.

    Euer Matthias