Wann bekommen wir endlich
Wasser?
Da das große Thema momentan der Wassermangel im Rhein
ist, muss jede Menge umgestellt werden. Nicht nur was die Angelei betrifft.
Am Dienstagabend/ -nacht hat es mich wieder ans Wasser
gezogen, da der letzte Fisch jetzt doch schon eine Weile her ist. In der Regel bevorzuge ich es nachts
zu schlafen, aber besondere Umstände verlangen besondere Methoden.
Normal wäre jetzt ein Pegel von ca. 2m. Allerdings stand
der Pegel am Dienstag bei 52cm und das Wasser ist Glasklar. Das schränkt auf jeden Fall schon mal die
Platzwahl extrem ein und verlangt nach Winteruntypischen Methoden. Da viele Stellen jetzt zu Flach sind
habe ich mich beschränkt auf zwei Stellen an denen ich flache Bereiche habe die in “tieferes Wasser“
abfallen, so habe ich beides ohne zig verschiedene Stellen anfahren zu müssen und kann intensiver an den
ausgewählten Stellen fischen.
Ködertechnisch kommen vorerst nur Wobbler in Frage. Die
kann ich dicht am Ufer vorbeiführen oder durch die Flachwasserbereiche kurbeln wo die Zander jetzt in
der Dunkelheit, kurzzeitig zum Fressen her ziehen. Alternativ wurden mit Gummifischen an leichten Köpfen
die Kanten ins tiefere Wasser abgeklopft um wirklich jede Möglichkeit auszureizen. So will ich die
Fische erreichen die darauf lauern das Beute über die Kante kommt und nur eingesammelt werden muss.
Die Wobbler wurden an einer 2,70m langen Rute gefischt. Jetzt werden viele schreien „das ist doch viel zu
lang“. FALSCH: wenn ich den Wobbler Parallel zum Ufer bzw. am Ufer über der Steinpackung fischen möchte
brauche ich diese Länge um den Wobbler in einer gleichmäßigen Bahn zu halten. Nehme ich hier statt
dessen eine kurze Rute um die 2m, ziehe ich den Wobbler diagonal zum Ufer in die Steine und in den
meisten Fällen wird er so weg geklemmt.
Die Gummifische habe ich an einer 2,20m langen Castkombo
gefischt. Da nicht viel Schnur im Wasser ist und ich nicht allzu weit draußen gefischt habe war das
Absolut ausreichend und ich habe durch die Baitcastrolle zusätzlich einen besseren Kontakt zum Köder.
Soweit zur Theorie! Praktisch sah das dann doch schon
etwas anders aus. Schon mal vorweg, es ging schief was schief gehen konnte. An der ersten Stelle
angekommen machte ich die ersten Würfe mit dem „Hart Ringer Jerk“ in Mat Tiger, ein Suspender (schwebender) der
nur ganz langsam eingekurbelt wird mit längeren Spinnstops. Während dieser Spinnstops lasse ich den
Köder entweder nur stehen oder schlage ein, zweimal in die Lose Schnur dabei bricht der Wobbler aus und
wirkt wie angeschlagene leichte Beute. Nach einer Dreiviertelstunde ohne Kontakt wechselte ich auf ein
natürliches Dekor und ein anderes Köderverhalten. Der „ILLEX Arnaud 110F“ in SG AYU, diesmal ein Floater
(auftreibender). Auch hier steht die Köderpräsentation im Vordergrund. Wenn in der Steinpackung gefischt
wird kann es vorkommen das die Fische den Wobbler nur von oben greifen können und dabei kommt es des
Öfteren schon mal zu Fehlbissen und weil die Bisse im Winter manchmal sehr Zaghaft kommen kann es auch
passieren das man es nicht wirklich mitbekommt bzw. es mit einem Steinkontakt verwechselt. Deswegen den
auftreibenden Wobbler. Den packen sie sich meistens wenn er in den Spinnstops in Richtung Oberfläche
treibt. Also, Köder mit Bedacht wählen und nicht blind nachkaufen was in anderen Gewässern gut fängt.
Nach dem zweiten Wurf war das Thema auch erledigt. Der
Rollenbügel schlug um woraufhin der Köder abrupt gebremst wurde die Schnur geplatzt ist und der Wobbler
weg war…
Egal, weiter machen! Sowas tut zwar weh, ist aber nicht
zu ändern. Nun kamen die Gummis zum Einsatz. Mit ganz leichten Zupfern über den Grund hoffte ich Fische
anzusprechen die wie verklebt am Grund stehen und nur zuschnappen müssen, aber auch das Blieb ohne
Erfolg. Nach ca. zwei Stunden war die Stelle meines Erachtens nach ausgefischt. Weiter zur nächsten.
Hier wieder mit den Wobblern begonnen. Diesmal der etwas
größere „ILLEX
Mag Squad 128SP“ in Jungle. Vorgegangen nach demselben Schema wurden erst die
Flachwasserbereiche und die Uferzone abgefischt. Danach mit Gummis eine Kante ins tiefere Wasser entlang
gefischt. Hier kam dann endlich der lang ersehnte Biss. Verhauen… Dabei bin ich
abgerutscht und stand plötzlich im Wasser – gar nicht mal so angenehm bei -2°C – Aber ich lag ja nicht
komplett drin. Voller Euphorie wurde weiter geworfen. Nach ein paar Köderwechseln verschiedene Farben,
Formen, laufverhalten und knapp zwei Stunden später, hatte ich so kalte Füße und so viel Frust dass ich
abgebrochen habe.
Leider ohne Fisch, aber das ist nicht so schlimm denn ich
habe es wenigstens versucht.
Mal sehen wann es das nächste Mal losgeht. Auf jeden Fall
wird der Pegel die nächsten Tage steigen wo es jetzt so viel geschneit hat und es schon wieder milder
wird. Ich werde berichten.
Bis dahin.