Winterfrust macht Ansitzlust!

Auf Zander mit Köderfisch

Das Angeln auf Zander wird immer beliebter und immer umfangreicher. Jeden Tag finden Profis und passionierte Angler neue Kniffe und Tricks um noch erfolgreicher auf Zander zu fischen. Dieses Wissen wird in Angelmagazinen publiziert und ziemlich ungefiltert weiter gegeben.

In Rheinland-Pfalz wird zwei Mal pro Jahr die Fischereiprüfung angeboten und auch gut besucht, woran gut zu erkennen ist wie stark die ohnehin schon vorhandene Popularität des Angelns sich immer weiter steigert. Doch der am stärksten favorisierte Zielfisch ist wohl der Zander. Früher war es so dass die meisten Prüflinge mit angelnden Familienmitgliedern groß geworden sind, irgendwann Ihre Prüfung ablegen, sich weiter entwickeln und spezialisieren. Doch mittlerweile ist es fast häufiger so das Leute Ihren Angelschein machen die noch nie zuvor geangelt haben und damit beginnen wollen Zander mit Gummifischen zu fangen. Also fehlt hier in der Regel die Basis für einen guten Start. Jetzt müssen sich Anfänger an das Thema heran tasten durch diverse Unterhaltungsmedien und Magazine. Und genau da ist das Problem.

Überall wird erzählt wie einfach das Angeln mit Kunstködern ist. Je nachdem an welchem Gewässer man fischt trifft das auch zu, allerdings nicht an diesem Rheinstück. Hier kann es eher frustrierend sein wenn man Tage lang ans Wasser rennt und nichts passiert. Also ist mein persönlicher Rat an alle die ein Erfolgserlebnis beim Angel wollen: Fangt mit dem Ansitz und Naturködern an. Hierbei sind die ersten Erfolgsaussichten gar nicht so schlecht, auf Fried- wie auch auf Raubfisch. Montagen, Köderpräsentation etc. lassen sich hierbei in der Regel viel einfacher umsetzen als beim Spinnfischen.

Ihr könnt beim Ansitz am besten das Wasser und eure Umgebung beobachten und viel daraus lernen. Wie sich die Strömung verändert, wann seht ihr Fische an der Oberfläche rauben, wo bekommt ihr Bisse, wann fangt ihr welche Fische am besten usw. All diese Dinge könnt ihr beim Kunstköderangeln für euch wieder verwenden und umsetzen, denn hierbei solltet Ihr konzentriert sein und den Fokus auf das Angeln richten.

Deswegen möchte ich heute mal auf eine simple Zandermontage eingehen die Ihr jetzt im Winter anwenden könnt um eure ersten Zander zu fangen. Oder auch einfach um den Spaß am Ansitz wieder für sich zu entdecken.

Was brauchen Wir?

  • Blei
  • Gummiperlen
  • Dreifachwirbel
  • Vorfachmaterial
  • Haken

Bei den Bleien bevorzuge ich „Tiroler Hölzl“ zwischen 40g und 120g. Man sagt sie sollen durch den Auftrieb im Schlauch senkrecht im Wasser stehen und so die Schnur aus den Steinen halten. Sie zeichnen sich aber auch durch gute Wurfeigenschaften und einen schlanken, langen Körper aus wodurch das Blei nicht so strömungsanfällig wird. Ergo können wir feiner fischen. Und es beschädigt außerdem nicht die Schnur. Das Fädelt man jetzt auf die Hauptschnur und danach eine Gummiperle zum Schutz des Knotens.

Als Vorfach benutze ich bevorzugt ein Fluorocarbon von „Asso“ mit einem Durchmesser von 0,30mm und einer Tragkraft von 6,9Kg. Das verbinde ich mit einem Dreifachwirbel an meine 0,28mm starke, Monofile Hauptschnur (in dem Fall ist das dickere Vorfach akzeptabel weil die Tragkräfte der Schnüre harmonieren und es außerdem abriebfester ist), auf der das Blei mit einer Gummiperle davor montiert ist.

Jetzt Schneide ich das Fluorocarbon bei ca. 80cm ab und knote meinen Haken an.

Da benutze ich am liebsten Naturköderhaken von „Iron Claw“. Die haben mehrere Vorteile: lange Schenkel mit Widerhaken die dem Köderfisch einen besseren halt geben, einen kleineren Hakenbogen mit einer aufgerichteten Spitze (die natürlich Nadelscharf ist) weshalb sich der Haken gut im Köderfisch verstecken lässt aber trotzdem gut greift beim Anhieb und zu guter Letzt ist der Draht etwas stärker. Also alles was ein guter Haken können muss. Der wird mit einem klassischen Hakenknoten montiert.

Das hat den großen Vorteil dass der Haken beim Anhieb nicht umschlägt und aus dem Maul gezogen wird, wie das bei vielen anderen Knoten der Fall ist. Jetzt sieht eure Montage im Optimalfall so aus.

Den Köderfisch zieht ihr mit einer Ködernadel vom Kopf zum Schwanz hin entlang der Mittelkrete auf und versenkt den Haken soweit das nur noch die Spitze auf dem Kiemendeckel aufliegt.

Wenn ihr jetzt ans Wasser geht solltet ihr erstmal die Stelle ausloten, falls ihr die noch nicht so gut kennt. Hierbei sucht ihr nach abfallenden Kanten, steinigem Grund oder Strömungsberuhigte Bereiche. Das sind stellen die Ihr das ganze Jahr braucht um bei verschiedenen Bedingungen ausreichend Optionen zu haben. Momentan sieht es so aus das der Rhein kaum Wasser führt und es zu dem noch sehr kalt ist also braucht ihr entweder tiefe Löcher oder ihr fischt dicht am Ufer wo die Fische immer wieder herziehen und nehmen was sie nur einsammeln müssen.

Das ist glaube ich eine ganz gute Methode um jetzt dem Frust beim Spinnfischen etwas entgehen zu können. Beobachtet eure Umgebung probiert viel, macht euch auch mal etwas mehr Arbeit um eure Stellen besser kennen zu lernen. All das sind die Dinge die euch langfristig zum Erfolg führen.

Probiert es mal aus. Bis dahin.

Euer Matthias

 

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