Saisonstart auf Raubfisch
So! Seit 01.06. ist die Raubfischsaison nun wieder
Offiziell eröffnet.
Nachdem ich die letzten Wochen wirklich exzessiv auf
Schleie gefischt habe, allerdings auch sehr erfolgreich, freue ich mich nun auch wieder auf die
trockenen und harten Bisse der Sommer Zander.
Leider startete die Saison jetzt nicht unbedingt optimal.
Bedingt durch die heftigen Unwetter, die sich wirklich durchweg auf die letzten Wochen erstreckten, war
es fast unmöglich wirklich gut auf Zander zu Angeln. Hier und da mal ‘ne Stunde, aber wirklich effektiv
– fast undenkbar
Ich habe mich mit einigen Leuten unterhalten und konnte
relativ schnell raushören, dass die Fische die gefangen wurden fast ausschließlich auf Köderfisch
gefangen wurden. Meine Annahme dazu ist dass die Fische bei dem trüben, hohen und mit viel Treibgut
durchspülten Wasser die Jagd mit dem Seitenlinienorgan etwas einschränken weil sie vermutlich auch mal
in das ein oder andere Blatt oder so beißen. Und wenn dann da schon ein toter Fisch rumliegt, warum
nicht. Als das Wetter dann letzte Woche wieder stabiler wurde stellten sich auch die ersten Fänge mit
Gummi ein.
Mein Freund Thomas und Ich wurden jetzt auch immer
ungeduldiger. Neues Boot zugelegt, Führerschein gemacht um endlich richtig los legen zu können. Deswegen
musste die erste bessere Wetterphase, letzte Woche, genutzt werden. Leider vergebens. Wir waren ca. acht
Stunden unterwegs und hatten nicht einen Biss, aber so läuft es halt auch manchmal.
Gestern sollte es wieder losgehen. Wir waren relativ früh
auf dem Wasser – gegen 10:30 Uhr starten wir von Neuwied aus. Weil wir das Boot hier geslippt haben, hat
es sich angeboten unsere Tour direkt hier zu beginnen.
Kurz zu den Ruten. Wir fischen mittelschwere, kürzere Spinkombos weil wir
nicht besonders weit werfen müssen und das Handling mit zwei man im Boot deutlich leichter fällt. Mehr
Wert legen wir darauf dass sie genug Kraft haben um auch mit größeren Fischen fertig werden zu können.
Thomas fischt eine Abu
Garcia Fantasista Oren’ji MGS mit einer 3000er Daiwa Theory und Ich eine Handgebaute 50g Baitcaster mit einer
Abu
Garcia Revo Rocket.
Also raus an die Hafenausfahrt, erstmal geschaut was die
Struktur so her gibt um raus zu finden wie wir uns am besten positionieren um die Stelle effektiv
auswerfen zu können. Denn bei diesen Temperaturen, sowohl im Wasser als auch außerhalb, macht es keinen
Sinn Vertikal zu fischen weil die Fische sehr aktiv sind und zu viel Zeit haben sich den Köder
anzuschauen.
Wir haben uns direkt an der einer Abfallenden Kante zu
einem Loch verankert, da sich hier das Wasser dreht und mehr Sauerstoff vorhanden ist. Das sind Stellen
die Raubfische jetzt aufsuchen um zu jagen.
Relativ schnell konnten wir feststellen dass unsere
Entscheidung Goldrichtig war. Nach einer knappen halben Stunde stieg mir dann der erste Hecht ein.
Das tolle beim Spinfischen im Sommer ist, wie agil die
Fische sind und mit welcher Gewalt sie einem auf den Köder Stiefeln.
Zwei, drei Würfe Später stieg Thomas dann auch der erste
Zander ein.
Natürlich hocherfreut über die ersten Fische im neuen
Boot, ging es hochmotiviert weiter. Nachdem wir noch ca. eine halbe Stunde gefischt haben ohne Kontakt,
fuhren wir weiter in Richtung Koblenz.
Weil wir die Stellen an denen wir vom Boot fischen auch
schon sehr lange vom Ufer aus beangeln, sind uns die Strukturen und Strömungsverhältnisse hier durchaus
bekannt. Also haben wir an der Strömungskante geankert um in die Hafeneinfahrt fischen zu können. Es
dauerte ca. 20 Minuten bis Thomas den nächsten Hecht fing.
Gerade drüber geredet das es ein viel versprechender
Anfang ist, biss bei mir der nächste Zander. Vor lauter Spaß am Fangen und dem Drang schnell weiter zu
machen wurde leider das Foto vergessen. Weil der Plan war möglichst viele Stellen zu beangeln, hielten
wir uns auch hier nicht all zulange auf. Also weiter an die nächste Stelle.
Hier herrscht ein sehr großer Angeldruck, dennoch ist
diese Stelle eine unserer liebsten weil wir hier immer wieder Große Fische fangen und auch sehr viele
kleinere. Man muss sich etwas umstellen um einfach den Druck etwas durch Finesse auszugleichen, aber wir
lieben es halt!!!!
Einige Stunden tat sich nichts, doch aufgeben war nicht
drin. Thomas wechselte nach ausführlicher Fachsimpelei den Köder, platzierte ihn dicht am Ufer und
plötzlich hörte ich nur noch die Bremse kreischen – die Rute war krumm, aber noch lange nicht am Ende
Ihrer Kräfte. Immer wieder schaffte Thomas es ein paar Meter Schnur gut zu machen, doch wollte der Fisch
das nicht so richtig mitspielen und zog wieder ab. Relativ schnell war uns klar dass das ein guter Hecht
sein musste. Die Rute musste beweisen was sie kann, denn ein kapitaler Hecht aus dem Strom, hat jede
Menge Kraft und bei dem warmen Wasser noch etwas mehr. Nach einer Weile Drill kam er dann endlich ans
Boot und wir haben das erste Mal den Kopf des Fisches gesehen – sofort war Klar – das ist ein
Meterhecht!!!! Der Fisch schoss nochmal los und wir wurden immer nervöser. Nach der letzten Flucht
konnte ich den Fisch dann endlich Keschern. Riesen Erleichterung machte sich breit und dann auch
allmählich die Freude über diesen wunderschönen und untypisch fetten 101cm
langen Rheinhecht.
Ziemlich gebrandmarkt durch die Sonne und etwas erschöpft
wegen der Hitze, beschlossen wir eine kurze Pause einzulegen um mal etwas zu essen und aus der Sonne zu
kommen. Danach ging es nochmal weiter. Nicht mehr so gut wie mittags, aber Thomas konnte noch einen
Zander fangen und das war’s dann für uns.
Gegen 20:00 Uhr haben wir dann zufrieden beschlossen
einen erfolgreichen Tag zu beenden, noch etwas essen zu gehen und nachhause zu fahren. Denn so ein Tag
mit diesen Witterungsbedingungen setzt einem doch schon sehr zu.
Also, nachdenken, Kopf einschalten und Fische fangen!!!
Euer Matthias
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