Auf Zander mit Köderfisch
Das Angeln auf Zander wird immer beliebter und immer
umfangreicher. Jeden Tag finden Profis und passionierte Angler neue Kniffe und Tricks um noch
erfolgreicher auf Zander zu fischen. Dieses Wissen wird in Angelmagazinen publiziert und ziemlich
ungefiltert weiter gegeben.
In Rheinland-Pfalz wird zwei Mal pro Jahr die
Fischereiprüfung angeboten und auch gut besucht, woran gut zu erkennen ist wie stark die ohnehin schon
vorhandene Popularität des Angelns sich immer weiter steigert. Doch der am stärksten favorisierte
Zielfisch ist wohl der Zander. Früher war es so dass die meisten Prüflinge mit angelnden
Familienmitgliedern groß geworden sind, irgendwann Ihre Prüfung ablegen, sich weiter entwickeln und
spezialisieren. Doch mittlerweile ist es fast häufiger so das Leute Ihren Angelschein machen die noch
nie zuvor geangelt haben und damit beginnen wollen Zander mit Gummifischen zu fangen. Also fehlt hier in
der Regel die Basis für einen guten Start. Jetzt müssen sich Anfänger an das Thema heran tasten durch
diverse Unterhaltungsmedien und Magazine. Und genau da ist das Problem.
Überall wird erzählt wie einfach das Angeln mit
Kunstködern ist. Je nachdem an welchem Gewässer man fischt trifft das auch zu, allerdings nicht an
diesem Rheinstück. Hier kann es eher frustrierend sein wenn man Tage lang ans Wasser rennt und nichts
passiert. Also ist mein persönlicher Rat an alle die ein Erfolgserlebnis beim Angel wollen: Fangt mit
dem Ansitz und Naturködern an. Hierbei sind die ersten Erfolgsaussichten gar nicht so schlecht, auf
Fried- wie auch auf Raubfisch. Montagen, Köderpräsentation etc. lassen sich hierbei in der Regel viel
einfacher umsetzen als beim Spinnfischen.
Ihr könnt beim Ansitz am besten das Wasser und eure
Umgebung beobachten und viel daraus lernen. Wie sich die Strömung verändert, wann seht ihr Fische an der
Oberfläche rauben, wo bekommt ihr Bisse, wann fangt ihr welche Fische am besten usw. All diese Dinge
könnt ihr beim Kunstköderangeln für euch wieder verwenden und umsetzen, denn hierbei solltet Ihr
konzentriert sein und den Fokus auf das Angeln richten.
Deswegen möchte ich heute mal auf eine simple
Zandermontage eingehen die Ihr jetzt im Winter anwenden könnt um eure ersten Zander zu fangen. Oder auch
einfach um den Spaß am Ansitz wieder für sich zu entdecken.
Was brauchen Wir?
- Blei
- Gummiperlen
- Dreifachwirbel
- Vorfachmaterial
- Haken
Bei den Bleien bevorzuge ich „Tiroler Hölzl“ zwischen 40g
und 120g. Man sagt sie sollen durch den Auftrieb im Schlauch senkrecht im Wasser stehen und so die
Schnur aus den Steinen halten. Sie zeichnen sich aber auch durch gute Wurfeigenschaften und einen
schlanken, langen Körper aus wodurch das Blei nicht so strömungsanfällig wird. Ergo können wir feiner
fischen. Und es beschädigt außerdem nicht die Schnur. Das Fädelt man jetzt auf die Hauptschnur und
danach eine Gummiperle zum Schutz des Knotens.
[envira-gallery id=“1656″]
Als Vorfach benutze ich bevorzugt ein Fluorocarbon von „Asso“
mit einem Durchmesser von 0,30mm und einer Tragkraft von 6,9Kg. Das verbinde ich mit einem
Dreifachwirbel an meine 0,28mm starke, Monofile Hauptschnur (in dem Fall ist das dickere Vorfach
akzeptabel weil die Tragkräfte der Schnüre harmonieren und es außerdem abriebfester ist), auf der das
Blei mit einer Gummiperle davor montiert ist.
[envira-gallery id=“1660″]
Jetzt Schneide ich das Fluorocarbon bei ca. 80cm ab und
knote meinen Haken an.
Da benutze ich am liebsten Naturköderhaken von „Iron Claw“. Die haben mehrere Vorteile: lange Schenkel mit
Widerhaken die dem Köderfisch einen besseren halt geben, einen kleineren Hakenbogen mit einer
aufgerichteten Spitze (die natürlich Nadelscharf ist) weshalb sich der Haken gut im Köderfisch
verstecken lässt aber trotzdem gut greift beim Anhieb und zu guter Letzt ist der Draht etwas stärker.
Also alles was ein guter Haken können muss. Der wird mit einem klassischen Hakenknoten montiert.
[envira-gallery id=“1662″]
Das hat den großen Vorteil dass der Haken beim Anhieb
nicht umschlägt und aus dem Maul gezogen wird, wie das bei vielen anderen Knoten der Fall ist. Jetzt
sieht eure Montage im Optimalfall so aus.
[envira-gallery id=“1664″]
Den Köderfisch zieht ihr mit einer Ködernadel vom Kopf
zum Schwanz hin entlang der Mittelkrete auf und versenkt den Haken soweit das nur noch die Spitze auf
dem Kiemendeckel aufliegt.
Wenn ihr jetzt ans Wasser geht solltet ihr erstmal die
Stelle ausloten, falls ihr die noch nicht so gut kennt. Hierbei sucht ihr nach abfallenden Kanten,
steinigem Grund oder Strömungsberuhigte Bereiche. Das sind stellen die Ihr das ganze Jahr braucht um bei
verschiedenen Bedingungen ausreichend Optionen zu haben. Momentan sieht es so aus das der Rhein kaum
Wasser führt und es zu dem noch sehr kalt ist also braucht ihr entweder tiefe Löcher oder ihr fischt
dicht am Ufer wo die Fische immer wieder herziehen und nehmen was sie nur einsammeln müssen.
Das ist glaube ich eine ganz gute Methode um jetzt dem
Frust beim Spinnfischen etwas entgehen zu können. Beobachtet eure Umgebung probiert viel, macht euch
auch mal etwas mehr Arbeit um eure Stellen besser kennen zu lernen. All das sind die Dinge die euch
langfristig zum Erfolg führen.
Probiert es mal aus. Bis dahin.
Euer Matthias
Schreibe einen Kommentar