Ein Nachmittag mit der Berkley Ripple Pro

Ich brauchte eine neue Barschrute zum Jiggen und für das leichte Softjerken. Schnell und straff sollte sie sein, zwischen 180 und maximal 200 cm lang mit einem Wurfgewicht von ungefähr 5 Gramm…

Nach einem kurzen Telefonat mit Bernhard Richtsteig von raubfischjagd.de und seiner Empfehlung sich noch einer der letzten Ripple Pro Modelle aus dem Hause Berkley zu sichern, fiel meine Wahl auf die 601L in 183 cm Länge und einem Wurfgewicht von 2-7 Gramm.

Diese mittlerweile schon legendäre Profi-Rute wurden von Patrick Sébile und seinem Team entwickelt und sollten eigentlich nur für sein Team, speziell für die Trophies, gebaut werden. Zum Glück hat sie aber dann doch ihren Weg auf dem Markt gefunden.

Lange Rede – kurzer Sinn: Die Rute ward für den äußerst guten Preis von 119,95 Euro schnell bestellt – und nach zwei Tagen geliefert.

Nach dem Auspacken stand fest: Das ist eine Wettkampfrute ohne Schnörkel! Sauber verarbeitet, versehen mit einem hochwertigen EVA-Griff, einem Fuji Rollenhalter und kleineren Fuji Alconite Ringen. Der Blank wurde mit einem signalgelben Lackstreifen versehen damit man auch feinste Zupfer optisch besser wahrnehmen kann.

Als Rolle montierte ich meine geliebte 2000er Daiwa Theory. Der Rollenfuß passt wie angegossen im Rollenhalter und Dank der auswechselbaren Justierscheiben am Griffende der Ripple Pro lässt sich die Rute noch perfekt ausbalancieren. Die Rolle habe ich mit der gelben Climax Mig in 0,06 mm bespult, versehen mit einem Fluorocarbon-Vorfach in 0,17 mm.

Nachdem alles montiert war, entschied ich mich spontan das neue Gerät direkt am Wasser auszutesten:

Was soll ich sagen? Sie ist schnell – und wenn ich schnell sage, meine ich auch wirklich schnell. Der Blank hat ein wahnsinniges Rückstellvermögen und ist für das angegebene Wurfgewicht extrem straff. Apropos, es lassen sich zwar auch Köder mit 2 Gramm werfen, aber richtig aufladen tut sich der Blank ab 3 Gramm. Auf ein zu langes FC-Vorfach sollte man verzichten, da der Knoten (auch z. B. ein sauber gebundener, verbesserter Albright) ansonsten an den kleinen Ringen (welche aber noch nicht so klein sind wie die Micro-Ringe) hängenbleibt, die Hauptschnur dann das FC überholt und so einen kaum mehr lösbaren Knoten bildet. 120 cm sind das Maximum der Vorfachlänge.

Es hat wirklich Spaß gemacht die Jigs mit kurzen Bewegungen aus dem Handgelenk zu zupfen und kleine Softjerkbaits (wie den 3″ Slug-Go) gefühlvoll zu schlagen. Jede Bewegung wird 1:1 über den Blank auf den Köder Übertragen.

Bisse, auch vorsichtige Zupfer, sind deutlich spürbar – auch ohne das man einen Finger am Blank haben muss. Da dieser sehr hart ist und überlange FC-Vorfächer an einer geflochtenen Schnur (wie oben dargestellt) nicht möglich sind, sollte man etwas gefühlvoller anschlagen – ausgeschlitzt ist mir aber kein einziges Barschmaul.

Mein Fazit: Wer eine schnelle und straffe Jig- und leichte Softjerk-Rute für die Barschjagd sucht, wird kaum etwas besseres in dieser Preisklasse finden. Sie wird sicherlich zu meiner am häufigst benutzten Rute gehören und ich möchte sie jetzt schon nicht mehr missen.

Tight Lines,
Euer Mike

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